
Chronik
Basilikachor
Chronik Basilikachor
Über 100 Jahre Basilikachor Bethen. Schaue dir jetzt unsere geschichtsträchtige Chronik an.

Der erste Weltkrieg mit all seinen Nöten und Entbehrungen war vorüber, der unsinnige Kampf ausgetobt und die letzten Rauchschwaden eingeäscherter Dörfer und Städte verzogen. Die Zeit, die harte Arbeit und das Gottvertrauen versöhnte die Menschen nach und nach. Es kam wieder die Sehnsucht nach Erquickung auf, und man fand sie im echt deutschen Lied. Die heimatlichen Gesangsvereine öffneten wieder ihre Vereinslokale, und so gründete man auch in Bethen im Herbst 1923 den gemischten Chor „Frohsinn“. Lehrer Aloys Niemeyer war dessen Gründer und Dirigent.
Der Zweck des Vereins war Pflege des deutschen Liedes. Im Weiteren wollte man die Geselligkeit und Gemütlichkeit in rechter Weise pflegen. Der Verein sang einmal in der Woche im Vereinslokal Dölling. Der 1. Liedervater war Heinrich Lübbe-Heckmann, der aber nach einem Jahr wegen häuslicher Verhältnisse den Posten aufgeben mußte. Ihm folgte B. Niehaus sen.

In der Inflationszeit wurden die Neuanschaffungen von Büchern und Noten mit Roggen bezahlt. Für 500 Pfd. Roggen erhielt der Chor bei der Buchhandlung Ostendorf 50 „Liederschatz“ Bücher. Im Winter brachten die Herren abwechselnd Torf für die Übungsstunden mit. Große Erleichterung in der Kassenführung kam durch die Stabilisierung des Geldes in Rentenmark. Der Jahresbeitrag war auf 3 Mark festgesetzt und konnte in 2 Raten gezahlt werden. Und da die Mitglieder des gemischten Chores Bethen einmütig der Ansicht waren, daß der Verein Lebenskraft für nachfolgende Generationen in sich birgt, so fingen sie nach dreijährigem Bestehen des Vereins an, die Ereignisse im Vereinsleben zu sammeln und aufzuzeichnen, damit nach ihnen auch ihre Kinder in der Chronik blättern und ihrer gedenken können. Die Chronik wurde ebenfalls von Chormeister Aloys Niemeyer geführt. An vielen Sängerfesten nahm der Verein teil und erzielte gute Leistungen.
Aber auch das Aufführen von Theaterstücken zählte zu besonderen Höhepunkten. Die Bühnenausmalung übernahm der Dirigent selbst, und nach dem Urteil der Theaterbesucher wirkte sie immer großartig.

Am 21. März 1927 fand in der noch nicht ganz fertiggestellten Wallfahrtskirche die Primizfeier des Neupriesters Franz Niehaus aus Bethen statt, – gleichzeitig war das die erste Messe in der neuen Kirche (22. März). Der Kirchenchor hatte zu der Feier mehrere Lieder einstudiert, die im allgemeinen gut vorgetragen wurden.

Ein großes Erlebnis war es jedesmal, wenn der Verein seinen jährlichen Sommerausflug unternahm.
Ob es ein Gang in den Baumweg, eine Fahrt nach Engelmannsbäke, zum Dümmer, zum Hermannsdenkmal oder nach Bremerhaven war, es war immer etwas Besonderes, und viel Fröhlichkeit und Gesang begleitete die Teilnehmer.
An kirchlichen Hochfesten sang der Chor, oder wenn eine Hochzeit bzw. Goldene Hochzeit im Dorf gefeiert wurde, trug der Chor zur festlichen Gestaltung der Brautmesse bei und brachte am Abend dem Jubelpaar ein Ständchen dar.


1963 konnte der Chor sein 40-jähriges Jubiläum begehen, was auch gebührend gefeiert wurde. Alle ehemaligen noch lebenden Chormitglieder erhielten eine Einladung und feierten am 20. Oktober, dem Jubiläumssonntag, in der dicht besetzten Wallfahrtskirche das Festhochamt, zelebriert von Pfarrer Heribert Hunold, dem damaligen Präses des Kirchenchors.
Am Nachmittag fand eine kirchenmusikalische Festandacht statt. Die anschließende Wiedersehensfeier im Saal Dölling bot eine große Fülle von freudigen Überraschungen. Nach der gemeinsamen Kaffeetafel folgten Reden, Glück- und Segenswünsche und die Ehrung der „Alten“ und Ehemaligen. Der Kirchenchor Bethen ließ durch seinen Liedervater August Möller seinem Chorleiter Aloys Niemeyer eine wertvolle Jubiläumsgabe für seine 40-jährige Dirigentschaft überreichen. Im gemeinsamen großen Chor wurden Lieder aus der alten Zeit unter brausendem Beifall vorgetragen. Zusammenfassend gesagt: Es war eine herrliche Wiedersehensfeier im Bether Kirchenchor.
Als im März 1965 der langjährige Dirigent des Kirchenchores, Herr Aloys Niemeyer, verunglückte und für 15 Wochen ins Cloppenburger Krankenhaus mußte, trat man an den Küster und Organisten Hermann Mayhaus heran, ob er bereit wäre, den Dirigentenposten zu übernehmen. Mayhaus wollte es versuchen, doch könne er nicht sagen, ob er dafür geeignet sei. Das Osterfest rückte immer näher, so daß man sofort mit dem Proben beginnen mußte. Die Chormitglieder waren sehr bemüht, den neuen Chorleiter in seinem Aufgabenbereich zu unterstützen. Während der Karfreitags-Liturgie sang der Chor das erste Mal. Es war gerade kein Glanzstück. Dafür klappte es aber an beiden Ostertagen gut, so daß der Chor und sein Dirigent wieder Mut faßten. Es folgten Erstkommunion und Eröffnung der Maiandacht, und an den Übungsabenden wurde fleißig für das Cäcilienfest geprobt. Ferner stand die Primizfeier von Pater Bernard Bothe bevor. Am 10. Juli 1965 war die Einholung des Primizianten. Am Empfangsbogen vor der Kirche sang der Chor, ebenfalls am nächsten Morgen beim Hochamt, das in Form einer Konzelebration, Primiziant, Pfr. Hunold, den Patres Josef und Ewald Meyer-Schene und Pater Oer aus Berlin gefeiert wurde. Die eingeübten Chorsätze wurden gut vorgetragen, so daß der Chor sehr zum Gelingen des Festes beitrug. Der Chor und sein Dirigent haben sich in der kurzen Zeit gut zusammengefunden, daß die Übungsabende allen Spaß und Freude bereiteten.
Im September 1965 war Herr Niemeyer das erstemal nach dem Autounfall bei der Chorprobe, und da ihm das Theaterspielen sehr am Herzen lag, wurden bereits Überlegungen getroffen, daß man Weihnachten eine Aufführung machen wolle.
Am Allerheiligenfest wurde der neue Kreuzweg auf dem Friedhof eingeweiht. Auch hier sang der Chor ein paar mehrstimmige Sätze.

Ein großer Erfolg war dann zu Weihnachten die Aufführung des Theaterstückes „Wo das Herz der Heimat schlägt“. An allen 3 Spieltagen war Büngers Saal bis auf den letzten Platz besetzt. Die Spieler gaben ihr Bestes, und die Rollen waren mit August Möller, Inge Vornhagen, Ulla Dwertmann, Friedel Wübbelmann, Kurt Lübbe, Alfons Wessels und Hermann Koopmeiners gut besetzt. Die Einstudierung des Stückes lag natürlich in den Händen von A. Niemeyer. Den Flüsterkasten hatte wieder einmal Heini Möller belegt. Bei der Ausmalung der Kulissen wurde A. Niemeyer nun von Hermann Koopmeiners unterstützt. Aus der Chronik von Herrn Niemeyer geht hervor, daß es ein Bombenerfolg war.
Am 28. 2. 1966 hatte der Ehrenchorleiter A. Niemeyer Geburtstag. Er wurde 80 Jahre alt. Aus diesem Anlaß hat der Chor ihm ein Ständchen gebracht. Der Präses Pfr. Hunold dankte dem ehemaligen Chorleiter für seine 43-jährige Dirigententätigkeit und überreichte ihm eine Urkunde und die goldene Verbandsnadel.
Im November 1966 war eine Übertragung des Hochamtes aus der Wallfahrtskirche in Bethen von Radio Bremen. Der Chor hatte lange dafür geprobt und so klappte auch alles wie am Schnürchen. Ein Beweis dafür waren die vielen Anrufe und Zuschriften. Sogar aus Münster kam ein Glückwunsch. Es war eine Bestätigung für Hermann Mayhaus, der den Chor nun in sicheren Händen hatte, um weiterhin mit ihm zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen zu wirken.
Im Februar 1967 hat Pfr. Hunold den Wallfahrtsort Bethen verlassen, um in Wilhelmshaven eine Pfarrstelle zu übernehmen. Der Chor sang im Abschiedsgottesdienst, doch alle waren sehr traurig über diesen Weggang.
Ebenfalls sang der Chor am 9. April bei der feierlichen Einführung unseres neuen Pfarrers Bernhard Beering.
Von 1967 – 1971 war Ferdinand Herzog Liedervater, Schriftführer war zu dieser Zeit Lehrer Hermann Koopmeiners, der auch beim Theaterspielen Regie führte, Kassenwart Heini Möller. 1972 mußte ein neuer Liedervater gewählt werden, da Ferd. Herzog sein Amt zur Verfügung stellte. Es wurde vorgeschlagen, auch eine Liedermutter zu wählen. August Möller wurde Liedervater, der dieses Amt bereits von 1952 – 1967 inne hatte, Ulla Dwertmann Liedermutter, Hermann Mayhaus übernahm das Amt des Schriftführers; ebenfalls führte er seit 1965 die Chronik

Am 15. 9. 1973 feierte der Chor sein 50-jähriges Jubiläum. Im Festhochamt, das in der vollbesetzten Wallfahrtskirche gefeiert wurde, dankte der Präses Pfr. Beering dem Dirigent Mayhaus sowie dem Ehrendirigent Niemeyer für deren Einsätze zur Verschönerung der Gottesdienste. Man gedachte auch der verstorbenen Chormitglieder. In der anschließenden Feier, die im Saal Bünger stattfand, brachte Liedervater August Möller die Freude zum Ausdruck, daß so viele der Einladung gefolgt sind und dadurch ihre Verbundenheit zum Chor zeigten. Er gab zu bedenken, wie schwer es in den Gründungsjahren für den Chor gewesen sei, aber unter der Stabführung von Herrn Niemeyer, der den Chor gründete und bis 1965 leitete, hätte man alle Schwierigkeiten überwunden. In Herrn Mayhaus sähe er einen Fachmann, der das Erbe von Herrn Niemeyer zur Zufriedenheit aller Chormitglieder und der ganzen Gemeinde verwalte. Viele Glückwünsche wurden verlesen und Inge Vornhagen für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt. Auch Pfr. Hunold übersandte einen Glückwunsch und einen Geldbetrag. Er vermerkte dabei, daß die Sängerkehlen auch mal einen guten Tropfen brauchen, um geölt zu werden. Herr Clemens Dwertmann zeigte Dias von den verflossenen 50 Jahren. Der Chor gab noch so manches Chorstück aus älterer und neuerer Zeit zu Gehör. Alle gingen mit der Genugtuung nach Hause, daß es ein schönes Jubiläumsfest war.




Die erste Chorprobe nach den Sommerferien konnten wir bereits mit unserer neuen Chorleiterin Frau Maria Lipski begehen. Das Weihnachtsfest rückte immer näher und so haben wir fleißig geprobt. Heiligabend hat der Chor die Christmesse feierlich gestaltet, wobei uns Elisabeth Pohlmann mit der Trompete begleitete und am 2. Weihnachtstag sangen wir die „Lateinische Messe von Griesbacher Missa Admirabilis“.
Am 23. Januar 1996 verstarb unser Sangesbruder Georg Lager, Inhaber der silbernen Sängernadel. Am 22. Juli 1996 starb unsere Sangesschwester Minni Marks. Auch sie hat 25 Jahre zur Ehre Gottes und zur eigenen Freude gesungen. Ihr Tod hat uns alle schwer getroffen.

15. September 1996.
Prälat Bernhard Beering trat nach 30-jähriger Tätigkeit in den Ruhestand. In einem Dankamt, das vom Basilikachor mitgestaltet wurde, würdigte Dechant Kühling das Tun und Wirken des Prälaten und dankte ihm für alles. Beim anschließenden Empfang im Haus Maria Rast wurde der scheidende Seelsorger von Kirchenprovisor Joseph Kollhoff und anderen Gremien verabschiedet. Der Kirchenchor sowie der Kinderchor umrahmten diese Feier.

Untere Reihe:
Gaby Möller, Josefa Willenborg, Maria Hollitzner, Helene Koopmeiners, Theresia Thöle, Irma Haupt, Inge Vornhagen, Claudia Meyer-Schene
Mittlere Reihe:
Maria Lipski, Maria Tönnies, Marianne Klänelschen, Christine Heyer, Ursula Frye, Elisabeth Lüske, Margret Niemann, Hiltrud Götting, Anneliese Scharpekant, Paula Lunte, Monika Taphorn, Gaby Vornhagen, Brigitte Narberhaus, Gertrud Fredelake, Renate Nording, Beate Niehaus, Monika Lübbe-Klüsener, Gunda Luthmann
Obere Reihe:
Hans Koopmeiners, Josef Samson, Heinrich Narberhaus, Ludwig Frye, Gerd Scharpekant, Joseph Kollhoff, Aloys Niemann, Werner Bruns, Michael Möller.
Es fehlen auf dem Bild: Heinrich Möller, Ignatz Möller, Lisa Vorwerk, Lydia Braun

1998 begeht Bethen zwei besondere Jubiläen. Einmal die 550 Jahrfeier des Wallfahrtsortes und zum anderen das 75-jährige Bestehen des Kirchenchores.
Beides wurde am 28. Juni 1998 gefeiert.
Möge Gott stets seine schützende Hand über uns halten, damit der Wallfahrtsort sowie der Basilikachor noch lange erhalten bleiben.