Grußwort von Pfarrer Nieberding

Der Basilika-Chor der Pfarrgemeinde St. Marien, Bethen, feiert im Jahre 1998 sein 75-jähriges Bestehen. Dazu spreche ich den Mitgliedern des Chores meinen herzlichen Glückwunsch aus. Anläßlich dieses Juiläums schauen wir zurück und sind all denen zu Dank verpflichtet, die in den vergangenen Jahrzehnten durch ihren Gesang dem Gottesdienst gedient haben. Ebenso haben sie wesentlichen Anteil am kirchlichen und dörflichen Gemeindeleben. Es gibt keine andere Gemeinschaft, die bei ihren wöchentlichen Zusammenkünften das Liedgut so pflegt wie die katholischen und evangelischen Christen bei den Gottesdiensten. Dabei hat der Chor die Aufgabe, nicht nur den Gottesdienst festlich zu gestalten, sondern auch im mehrstimmigen Gesang die großartigen Lieder der Dichter und Musiker lebendig zu erhalten. Unser Leben wäre eines kostbaren Schatzes beraubt, wenn die Lieder der vergangenen Jahrhunderte nicht mehr gesungen würden. Wenn Sie die Chronik des Basilika-Chores lesen, wird Ihnen auffallen, daß der Chor ganz erheblich dazu beigetragen hat, daß die Gemeinschaft unter den Chormitgliedern und zu den Familien in der Gemeinde gepflegt worden Ich wünsche dem Basilika-Chor mit seinem Gesang aufmerksame Zuhörer und selber frohe Stunden sowohl bei den Proben als auch bei allen Unternehmungen zur größeren Ehre Gottes.

Josef Nieberding
Präse

Gründung

Der erste Weltkrieg mit all seinen Nöten und Entbehrungen war vorüber, der unsinnige Kampf ausgetobt und die letzten Rauchschwaden eingeäscherter Dörfer und Städte verzogen. Die Zeit, die harte Arbeit und das Gottvertrauen versöhnte die Menschen nach und nach. Es kam wieder die Sehnsucht nach Erquickung auf, und man fand sie im echt deutschen Lied. Die heimatlichen Gesangsvereine öffneten wieder ihre Vereinslokale, und so gründete man auch in Bethen im Herbst 1923 den gemischten Chor „Frohsinn“. Lehrer Aloys Niemeyer war dessen Gründer und Dirigent.

Der Zweck des Vereins war Pflege des deutschen Liedes. Im Weiteren wollte man die Geselligkeit und Gemütlichkeit in rechter Weise pflegen. Der Verein sang einmal in der Woche im Vereinslokal Dölling. Der 1. Liedervater war Heinrich Lübbe-Heckmann, der aber nach einem Jahr wegen häuslicher Verhältnisse den Posten aufgeben mußte. Ihm folgte B. Niehaus sen.

Infaltionszeit

In der Inflationszeit wurden die Neuanschaffungen von Büchern und Noten mit Roggen bezahlt. Für 500 Pfd. Roggen erhielt der Chor bei der Buchhandlung Ostendorf 50 „Liederschatz“ Bücher. Im Winter brachten die Herren abwechselnd Torf für die Übungsstunden mit. Große Erleichterung in der Kassenführung kam durch die Stabilisierung des Geldes in Rentenmark. Der Jahresbeitrag war auf 3 Mark festgesetzt und konnte in 2 Raten gezahlt werden. Und da die Mitglieder des gemischten Chores Bethen einmütig der Ansicht waren, daß der Verein Lebenskraft für nachfolgende Generationen in sich birgt, so fingen sie nach dreijährigem Bestehen des Vereins an, die Ereignisse im Vereinsleben zu sammeln und aufzuzeichnen, damit nach ihnen auch ihre Kinder in der Chronik blättern und ihrer gedenken können. Die Chronik wurde ebenfalls von Chormeister Aloys Niemeyer geführt. An vielen Sängerfesten nahm der Verein teil und erzielte gute Leistungen.

Aber auch das Aufführen von Theaterstücken zählte zu besonderen Höhepunkten. Die Bühnenausmalung übernahm der Dirigent selbst, und nach dem Urteil der Theaterbesucher wirkte sie immer großartig.

Die neue Kirche

Am 21. März 1927 fand in der noch nicht ganz fertiggestellten Wallfahrtskirche die Primizfeier des Neupriesters Franz Niehaus aus Bethen statt, – gleichzeitig war das die erste Messe in der neuen Kirche (22. März). Der Kirchenchor hatte zu der Feier mehrere Lieder einstudiert, die im allgemeinen gut vorgetragen wurden.

Ein großes Erlebnis war es jedesmal, wenn der Verein seinen jährlichen Sommerausflug unternahm.

Ob es ein Gang in den Baumweg, eine Fahrt nach Engelmannsbäke, zum Dümmer, zum Hermannsdenkmal oder nach Bremerhaven war, es war immer etwas Besonderes, und viel Fröhlichkeit und Gesang begleitete die Teilnehmer.

An kirchlichen Hochfesten sang der Chor, oder wenn eine Hochzeit bzw. Goldene Hochzeit im Dorf gefeiert wurde, trug der Chor zur festlichen Gestaltung der Brautmesse bei und brachte am Abend dem Jubelpaar ein Ständchen dar.

Der 2. Weltkrieg

Einen tiefen Einschnitt im Vereinsleben brachte der zweite Weltkrieg. Viele junge Mitglieder wurden eingezogen, und mehrere mußten sogar ihr Leben für Volk und Vaterland hingeben. Auch nach den Kriegswirren folgte noch eine schlimme Zeit, aber der Gesang und das Aufführen von Theaterstücken ließ auch dieses eher in Vergessenheit geraten. Im Jahre 1948 feierte der Chor sein 25-jähriges Jubiläum.

 

Untere Reihe:
B.Lübbe, Herm.Lampe, B.Niehaus, Dechant Hackmann, Al.Niemeyer, H.Thöle, Angela Niemeyer, Anna Lübbe
Mittlere Reihe:
Alma Bothe, Agnes Langemeyer, Wilma Langemeyer, Sefa Kock, Vereinswirt Veldtrup u. Frau, Leni Bosse, Angela Möller, Gerda Henkenborg, Inge Henkenborg, Coleta Pieper, Trudi Henkenborg, Margreta Hochartz, Maria Behnke
Obere Reihe:
Herm. Koopmeiners, Hilde Hoffhaus, Gunda Hoffhaus, Ant.Schawe, Alfons Nilling, Ida Bornemann, Franz Klänelschen, Irmgard Kock, Paul Schwerter, Hans Koopmeiners, Ant.Behnke, Herm. Hochartz, Aug.Möller, Jos.Niemann, Jos.Seeger, Alfred Kock, Angela Kock, Friedhelm Niemeyer

Erste Ausflüge wurden wieder organisiert.

In Bad Zwischenahn

40-jähriges Jubiläum

1963 konnte der Chor sein 40-jähriges Jubiläum begehen, was auch gebührend gefeiert wurde. Alle ehemaligen noch lebenden Chormitglieder erhielten eine Einladung und feierten am 20. Oktober, dem Jubiläumssonntag, in der dicht besetzten Wallfahrtskirche das Festhochamt, zelebriert von Pfarrer Heribert Hunold, dem damaligen Präses des Kirchenchors.

Am Nachmittag fand eine kirchenmusikalische Festandacht statt. Die anschließende Wiedersehensfeier im Saal Dölling bot eine große Fülle von freudigen Überraschungen. Nach der gemeinsamen Kaffeetafel folgten Reden, Glück- und Segenswünsche und die Ehrung der „Alten“ und Ehemaligen. Der Kirchenchor Bethen ließ durch seinen Liedervater August Möller seinem Chorleiter Aloys Niemeyer eine wertvolle Jubiläumsgabe für seine 40-jährige Dirigentschaft überreichen. Im gemeinsamen großen Chor wurden Lieder aus der alten Zeit unter brausendem Beifall vorgetragen. Zusammenfassend gesagt: Es war eine herrliche Wiedersehensfeier im Bether Kirchenchor.

Chorleiter Hermann Mayhaus

Als im März 1965 der langjährige Dirigent des Kirchenchores, Herr Aloys Niemeyer, verunglückte und für 15 Wochen ins Cloppenburger Krankenhaus mußte, trat man an den Küster und Organisten Hermann Mayhaus heran, ob er bereit wäre, den Dirigentenposten zu übernehmen. Mayhaus wollte es versuchen, doch könne er nicht sagen, ob er dafür geeignet sei. Das Osterfest rückte immer näher, so daß man sofort mit dem Proben beginnen mußte. Die Chormitglieder waren sehr bemüht, den neuen Chorleiter in seinem Aufgabenbereich zu unterstützen. Während der Karfreitags-Liturgie sang der Chor das erste Mal. Es war gerade kein Glanzstück. Dafür klappte es aber an beiden Ostertagen gut, so daß der Chor und sein Dirigent wieder Mut faßten. Es folgten Erstkommunion und Eröffnung der Maiandacht, und an den Übungsabenden wurde fleißig für das Cäcilienfest geprobt. Ferner stand die Primizfeier von Pater Bernard Bothe bevor. Am 10. Juli 1965 war die Einholung des Primizianten. Am Empfangsbogen vor der Kirche sang der Chor, ebenfalls am nächsten Morgen beim Hochamt, das in Form einer Konzelebration, Primiziant, Pfr. Hunold, den Patres Josef und Ewald Meyer-Schene und Pater Oer aus Berlin gefeiert wurde. Die eingeübten Chorsätze wurden gut vorgetragen, so daß der Chor sehr zum Gelingen des Festes beitrug. Der Chor und sein Dirigent haben sich in der kurzen Zeit gut zusammengefunden, daß die Übungsabende allen Spaß und Freude bereiteten.

Im September 1965 war Herr Niemeyer das erstemal nach dem Autounfall bei der Chorprobe, und da ihm das Theaterspielen sehr am Herzen lag, wurden bereits Überlegungen getroffen, daß man Weihnachten eine Aufführung machen wolle.

Am Allerheiligenfest wurde der neue Kreuzweg auf dem Friedhof eingeweiht. Auch hier sang der Chor ein paar mehrstimmige Sätze.

Theater zu Weihnachten 1965

Ein großer Erfolg war dann zu Weihnachten die Aufführung des Theaterstückes „Wo das Herz der Heimat schlägt“. An allen 3 Spieltagen war Büngers Saal bis auf den letzten Platz besetzt. Die Spieler gaben ihr Bestes, und die Rollen waren mit August Möller, Inge Vornhagen, Ulla Dwertmann, Friedel Wübbelmann, Kurt Lübbe, Alfons Wessels und Hermann Koopmeiners gut besetzt. Die Einstudierung des Stückes lag natürlich in den Händen von A. Niemeyer. Den Flüsterkasten hatte wieder einmal Heini Möller belegt. Bei der Ausmalung der Kulissen wurde A. Niemeyer nun von Hermann Koopmeiners unterstützt. Aus der Chronik von Herrn Niemeyer geht hervor, daß es ein Bombenerfolg war.

Am 28. 2. 1966 hatte der Ehrenchorleiter A. Niemeyer Geburtstag. Er wurde 80 Jahre alt. Aus diesem Anlaß hat der Chor ihm ein Ständchen gebracht. Der Präses Pfr. Hunold dankte dem ehemaligen Chorleiter für seine 43-jährige Dirigententätigkeit und überreichte ihm eine Urkunde und die goldene Verbandsnadel.

Radioübertragung

Im November 1966 war eine Übertragung des Hochamtes aus der Wallfahrtskirche in Bethen von Radio Bremen. Der Chor hatte lange dafür geprobt und so klappte auch alles wie am Schnürchen. Ein Beweis dafür waren die vielen Anrufe und Zuschriften. Sogar aus Münster kam ein Glückwunsch. Es war eine Bestätigung für Hermann Mayhaus, der den Chor nun in sicheren Händen hatte, um weiterhin mit ihm zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen zu wirken.

Abschied von Pfr. Hunold, Einführung Pfr. Beering

Im Februar 1967 hat Pfr. Hunold den Wallfahrtsort Bethen verlassen, um in Wilhelmshaven eine Pfarrstelle zu übernehmen. Der Chor sang im Abschiedsgottesdienst, doch alle waren sehr traurig über diesen Weggang.

Ebenfalls sang der Chor am 9. April bei der feierlichen Einführung unseres neuen Pfarrers Bernhard Beering.

Von 1967 – 1971 war Ferdinand Herzog Liedervater, Schriftführer war zu dieser Zeit Lehrer Hermann Koopmeiners, der auch beim Theaterspielen Regie führte, Kassenwart Heini Möller. 1972 mußte ein neuer Liedervater gewählt werden, da Ferd. Herzog sein Amt zur Verfügung stellte. Es wurde vorgeschlagen, auch eine Liedermutter zu wählen. August Möller wurde Liedervater, der dieses Amt bereits von 1952 – 1967 inne hatte, Ulla Dwertmann Liedermutter, Hermann Mayhaus übernahm das Amt des Schriftführers; ebenfalls führte er seit 1965 die Chronik

50-jähriges Jubiläum

Am 15. 9. 1973 feierte der Chor sein 50-jähriges Jubiläum. Im Festhochamt, das in der vollbesetzten Wallfahrtskirche gefeiert wurde, dankte der Präses Pfr. Beering dem Dirigent Mayhaus sowie dem Ehrendirigent Niemeyer für deren Einsätze zur Verschönerung der Gottesdienste. Man gedachte auch der verstorbenen Chormitglieder. In der anschließenden Feier, die im Saal Bünger stattfand, brachte Liedervater August Möller die Freude zum Ausdruck, daß so viele der Einladung gefolgt sind und dadurch ihre Verbundenheit zum Chor zeigten. Er gab zu bedenken, wie schwer es in den Gründungsjahren für den Chor gewesen sei, aber unter der Stabführung von Herrn Niemeyer, der den Chor gründete und bis 1965 leitete, hätte man alle Schwierigkeiten überwunden. In Herrn Mayhaus sähe er einen Fachmann, der das Erbe von Herrn Niemeyer zur Zufriedenheit aller Chormitglieder und der ganzen Gemeinde verwalte. Viele Glückwünsche wurden verlesen und Inge Vornhagen für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt. Auch Pfr. Hunold übersandte einen Glückwunsch und einen Geldbetrag. Er vermerkte dabei, daß die Sängerkehlen auch mal einen guten Tropfen brauchen, um geölt zu werden. Herr Clemens Dwertmann zeigte Dias von den verflossenen 50 Jahren. Der Chor gab noch so manches Chorstück aus älterer und neuerer Zeit zu Gehör. Alle gingen mit der Genugtuung nach Hause, daß es ein schönes Jubiläumsfest war.

1975 – 1980

1975 wurde Agnes Kläne-Menke Liedermutter, und folgende Mitglieder wurden für 40-jährige Zugehörigkeit zum Chor geehrt: Liedervater August Möller, Antonia Diekmann und Josef Seeger. Am 21.6.1975 wurde der Ehrendirigent Herr Niemeyer mit der Cäcilien-Medaille ausgezeichnet. Herr Haselier aus Friesoythe nahm diese Ehrung vor. Der Kirchenchor umrahmte die Feier. 1976 wurden für 25-jährige Mitgliedschaft Ulla Dwertmann, Lia Grave und Heini Möller ausgezeichnet.

Sein 25-jähriges Priesterjubiläum feierte unser Präses Pfr. Beering am 3.10.1976. Auch diese Feier wurde durch den Chor festlich gestaltet

Am 14.1.1977 verstarb im 91. Lebensjahr unser Ehrendirigent A. Niemeyer. Der Chor sang beim Seelenamt und erwies dadurch dem langjährigen Chorleiter die letzte Ehre.

Im April des gleichen Jahres verstarb Herr Clemens Dwertmann aus Cloppenburg. Der Chor will seiner stets dankbar gedenken, da er sich besonders dafür einsetzte, das Leben des Chores im Bild festzuhalten und zu sammeln.

Am 11.9.1977 wurde unsere Wallfahrtskirche feierlich zur „Basilika Minor“ erhoben und unser Chor somit Basilika-Chor. Wir sangen zu dieser Feier die lateinische Messe von Griesbacher.

Als das erste Cityfest 1978 in Cloppenburg stattfand, hat unser Chor ebenfalls in der Stadtmitte das Programm durch Gesang aufgelockert.

Brauchtum und Vergnügen

Auch der alte Brauch des „Kilmerstuten Bringens kam wieder auf, und so wurde manch junge Familie, bei der sich Nachwuchs einstellte, damit bedacht.

Ständchen

Den Altersjubilaren wurde zum Geburtstag ein Ständchen gebracht, sowie bei „Goldener Hochzeit“, am 5.6.1979 dem ältesten Chormitglied Josef Seeger und seiner Ehefrau Anna, oder am 11.6.1980 dem Jubelpaar Emma und Josef Kläne-Menke. Beide waren einmal Chormitglieder und der Jubilar sogar Mitbegründer des Chores. Wenn auch nicht alle Jubelpaare einzeln aufgezählt werden können, so ist das eine aber sicher, daß der Gesang in der Kirche und die Ständchen allen viel Freude bereiteten und immer zum guten Gelingen des Festes beitrugen.

Am 21.6.1980 beging die Schule Bethen ihr 100-jähriges Jubiläum. Auch bei dieser Feier trug der Chor einige Chorsätze vor, sowohl beim Festgottesdienst als auch beim Empfang im Festzelt.

1981 – 1985

1981 verließ Agnes Kläne-Menke aus beruflichen Gründen den Basilika-Chor. Es mußte also eine neue Liedermutter gewählt werden. Die Wahl fiel auf Paula Lunte. Frau Lunte ist ein langjähriges Chormitglied und wurde 1984 mit der silbernen Sängernadel geehrt.

Da unser Dirigent Hermann Mayhaus auch den Chor in Sevelten leitete, traten wir auch bei Wunsch- und Chorkonzerten gemeinsam auf. Auch unser Winterfest, welches meistens mit einem Kohlessen verbunden war, feierten wir gemeinsam.

Als am 3.11.1985 in der Münsterlandhalle zu Cloppenburg ein Opernkonzert der Cloppenburger Chöre stattfand, wirkte der Bether Chor ebenfalls mit. Seit April hatten wir uns an den wöchentlichen Übungsabenden dafür beteiligt. Es war für uns ein großartiges Erlebnis und die etwa 2000 Zuhörer waren begeistert. 2 Solisten und ein Orchester von 40 Mann des Oldenburgischen Staatstheaters wirkten mit. Professor Tebel hatte alles im Griff und so klappte es tadellos. Es war einmalig!

1986 – 1989

Der Gesundheitszustand unseres Chorleiters H. Mayhaus machte uns aber derzeit große Sorgen. Während eines „Ständchen Bringens“ am 29.11.1986 erkrankte er schwer und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Wir bangten sehr um unseren Dirigenten und beteten für ihn. Agnes Kläne-Menke hatte freundlicher Weise die Vertretung für den Chorleiter übernommen, bis er im April 1987 dieses Amt wieder selbst ausführen konnte.

Der Bether Chor hat in all den Jahren viel Freudiges, aber auch viel Trauriges zu verzeichnen. In der Nacht vom 1. auf den 2. Juni 1985 verunglückte der Sohn unserer Liedermutter, Werner Lunte, tödlich. Es war die Nacht vor dem 1. Bekenntnistag, der in Bethen gehalten wurde. Der ganze Ort war wie geschockt über diesen tragischen Unfall. Ebenso am 17.7.1987, als die Nachricht vom Tode August Möller wie ein Lauffeuer durch Dorf ging. Unser Liedervater wurde plötzlich und unerwartet aus dieser Welt abberufen. Er war 52 Jahre Chormitglied, davon 30 Jahre Liedervater. Der Chor hat ihm viel zu verdanken und wird seiner stets ehrend gedenken. Nachfolger von August Möller wurde Gerd Scharpekant. Am 28. Oktober 1987 verstarb Erna Lager nach schwerer Krankheit. Sie war lange Jahre im Chor und hat sehr aktiv am Vereinsleben teilgenommen.

Im Mai 1987 erhielten wir von einem Männergesangverein aus Wevelinghoven bei Grevenbroich-Düsseldorf einen Besuch. Wir unternahmen mit ihnen einen Maigang, zeigten ihnen die schöne Natur rund um die Talsperre und gestalteten abends eine Feier im Saal Bünger mit einem deftigen Essen. Voll des Dankes für die schönen Tage, die sie bei uns verbringen durften, brachten sie einige Chorsätze für uns zu Gehör. Wir waren begeistert von diesem stimmgewaltigen Chor. Im Juni 1988 starteten wir einen Gegenbesuch. Die Gastgeber fuhren mit uns ins Braunkohle – Werk – Rheinbraun. Unter fachkundiger Führung wurde uns der Vorgang des Braunkohle-Abbaus und die gigantischen Fördermaschinen erklärt. Es war für uns sehr interessant. Am Abend haben wir den Gottesdienst in der St. Martinuskirche mit unserem Gesang gestaltet. Es war für alle ein schöner Ausflug.

Am 25.9.1988 war die feierliche Einweihung des Pfarr- und Pilgerheimes Maria Rast. Auch hier hat der Chor mitgewirkt.

Im August 1989 machten wir unseren jährlichen Ausflug. Die Fahrt ging nach Lüneburg. Anton Bröring hatte sich bereit erklärt, uns die Sehenswürdigkeiten dieser alten Handelsstadt zu zeigen, da er dort ansässig ist. Leider mußte unser Dirigent H. Mayhaus wegen eines erneuten Magendurchbruchs ins dortige Krankenhaus eingeliefert werden. Wir setzten zwar unseren Ausflug fort, aber die Stimmung war sehr bedrückt.

Verabschiedung von Hermann Mayhaus

Wieder einmal sprang Agnes Kläne-Menke für unseren erkrankten Chorleiter ein. Ab Januar 1990 hat Herr Decker, Regionalkantor aus Vechta, die Leitung des Chores übernommen. Nach einer schweren Magenoperation erholte sich H. Mayhaus nach und nach, jedoch war es ihm nicht mehr möglich, seinen Dienst wieder aufzunehmen. Der Präses dankte dem Chorleiter für seine Verdienste um den Chor und ernannte ihn zum Ehrendirigent. Am 29. 4. 1990 wurde Hermann Mayhaus von der Gemeinde Bethen offiziell verabschiedet.

Nach einem feierlichen Hochamt fand im Haus Maria Rast ein Empfang statt. Prälat B. Beering und Kirchenprovisor Joseph Kollhoff würdigten die Verdienste von Herrn Mayhaus, der nach fast 37-jähriger Tätigkeit als Küster, Organist und Chorleiter in den Ruhestand geht. Ein Geldgeschenk soll ihm eine Fahrt nach Lourdes ermöglichen. Herr Mayhaus dankte allen und betonte, daß er seinen Dienst hier noch gern weiter ausgeführt hätte. Wegen seiner Krankheit ist ihm dieses jedoch nicht möglich. Auch im Namen seiner Angehörigen bedankte sich H. Mayhaus für das Mitgefühl und das Gebet während seiner schweren Krankheit. Der Kirchenchor umrahmte diese Feier.

Chorleiter Gerold Fuhler 1990

Am 1. Mai 1990 hat Frau Jutta Krämer ihren Dienst als Küster, Organist und Chorleiter in Bethen angetreten. Dieses Arbeitsverhältnis endete jedoch nach 3 Monaten und wir standen wieder verwaist da, bis am 1. September 1990 Herr Gerold Fuhler ihr Nachfolger wurde.

Herr Fuhler, 24 Jahre alt aus Neuscharrel, war nun der fünfte Chorleiter, binnen eines Jahres, den der Basilika-Chor zu verzeichnen hatte, und so gebrauchte man auch eine gewisse Zeit, bis alles im rechten Lot war. Mit dem Eintritt in den Ruhestand von Herrn Mayhaus ist das Amt des Schriftführers automatisch an G. Fuhler übergegangen. Das Führen der Chronik hat Helene Koopmeiners übernommen, Liedervater Gerd Scharpekant, Liedermutter Paula Lunte, Kassenwert Heini Möller, Notenwart Anneliese Scharpekant und Claudia Meyer-Schene. Erstmalig wurde auch ein Vergnügungsausschuß gewählt, der sich aus Maria Tönnies, Gunda Luthmann, Joseph Kollhoff und Hans und Helene Koopmeiners zusammensetzte.

Am 1.9.1991 feierte Sevelten ein Gemeindesängerfest anläßlich des 70-jährigen Bestehens des Kirchenchores. Bethen war als Gastchor eingeladen. Mit G. Fuhler übten wir fleißig dafür und brachten zwei schwungvolle Lieder zu Gehör, „Eviva Espania“ (G. Anton) und „Wir machen Musik“ (O. Groll) und wurden mit reichlichem Applaus belohnt.

Ebenso am 29.9.1991, als Prälat B. Beering sein 40-jähriges Priesterjubiläum feierte, gestaltete der Basilika-Chor das Dankamt und trug anschließend beim Empfang im Haus Maria Rast einige Chorsätze vor. Dr. Egon Mielenbrink, der mit zu den Gästen zählte, sprach uns ein besonderes Lob aus.

Am 28. März 1992 hatten wir ebenfalls einen großen Auftritt. Mit dem Schützenmusikzug Hoheging-Kellerhöhe-Bürgermoor feierten wir ein gemeinsames Konzert. Die Sängerinnen und Sänger um Dirigent Gerold Fuhler und die von Martin Brauner dirigierten Musikerinnen und Musiker aus dem „Dreiländereck“ boten Beiträge auf hohem Niveau. Als geeigneter Conférencier erwies sich Joseph Kollhoff, der mit Geschick und Humor durch das Programm führte. Es war ein gelungener Konzertabend.

Sein 25-jähriges Ortsjubiläum feierte Prälat B. Beering am 5. April 1992. Auch bei dieser Feier wirkte der Chor mit.

24. Mai 1992 Sängerfest in Höltinghausen. Als Gastchor trugen wir das Lied „Auf ihr Freunde“ vor. Es klappte nicht so gut, da wir ohne Notenblatt singen wollten und daher die Strophen verwechselten.

Am 20. Juni 1992 feierte der SV Bethen sein 30-jähriges Bestehen. Gesanglich wurde diese Feier vom Basilikachor umrahmt.

Am 5. 11. 1992 wurde Gertrud Tetzlaff nach längerer Krankheit von Gott heimgerufen. Sie war ein treues Chormitglied und der Chor wird ihrer stets dankbar gedenken, ebenfalls unseres Ehrenmitgliedes Josef Seeger, der am 29. 1. 1993 im Alter von fast 91 Jahren verstarb. Er wurde vom Diözesan-Cäcilienverband für mehr als 50-jährige Mitgliedschaft mit der goldenen Nadel ausgezeichnet. Der Chor ist ihm zu großem Dank verpflichtet. Am 29. Juli 1995 verstarb Gertrud Werner. Ihr war es nur eine kurze Zeit vergönnt, in unserem Chor zu singen. Durch unser Gebet erbitten wir den ewigen Frieden für die Verstorbenen.

Neben der Freude am Gesang und intensiven Chorproben, sei es für kirchliche Auftritte, Chorkonzerte oder Ständchen, pflegen die Chormitglieder aber auch die Geselligkeit. Das beweist jedes Jahr das traditionelle Kohlessen, das seit einigen Jahren unter dem Motto steht: „Karneval beim Chor“.

Der jeweilige Vergnügungsausschuß ist bemüht, etwas Originelles darzubieten, was auch immer großartig gelingt. Schwungvolle Büttenreden oder lustige Sketche werden professionell vorgetragen, und so manches Chormitglied entdeckte dadurch erst sein künstlerisches Talent. In jedem Fall bereitet es immer viel Freude und läßt die rechte Stimmung aufkommen.

22. Juni 1995. Es war die letzte Chorprobe vor den Sommerferien, als Gerold Fuhler uns erklärte, daß er seinen Posten zum 1.8.1995 in Bethen aufgeben wolle. Es herrschte allgemeine Betroffenheit und keinem schmeckte das Bier, das Gerold zum Abschied ausgab. An seinem letzten Arbeitstag haben wir uns nach dem Hochamt vor der Kirche versammelt, um uns von ihm zu verabschieden. Der Vorstand dankte Gerold Fuhler und überreichte ihm ein Geschenk für seine vorbildlich geleistete Arbeit.

Chorleiterin Maria Lipski 1995

Die erste Chorprobe nach den Sommerferien konnten wir bereits mit unserer neuen Chorleiterin Frau Maria Lipski begehen. Das Weihnachtsfest rückte immer näher und so haben wir fleißig geprobt. Heiligabend hat der Chor die Christmesse feierlich gestaltet, wobei uns Elisabeth Pohlmann mit der Trompete begleitete und am 2. Weihnachtstag sangen wir die „Lateinische Messe von Griesbacher Missa Admirabilis“.

Am 23. Januar 1996 verstarb unser Sangesbruder Georg Lager, Inhaber der silbernen Sängernadel. Am 22. Juli 1996 starb unsere Sangesschwester Minni Marks. Auch sie hat 25 Jahre zur Ehre Gottes und zur eigenen Freude gesungen. Ihr Tod hat uns alle schwer getroffen.

Abschied von Pfarrer Beering

15. September 1996.

Prälat Bernhard Beering trat nach 30-jähriger Tätigkeit in den Ruhestand. In einem Dankamt, das vom Basilikachor mitgestaltet wurde, würdigte Dechant Kühling das Tun und Wirken des Prälaten und dankte ihm für alles. Beim anschließenden Empfang im Haus Maria Rast wurde der scheidende Seelsorger von Kirchenprovisor Joseph Kollhoff und anderen Gremien verabschiedet. Der Kirchenchor sowie der Kinderchor umrahmten diese Feier.

Die Ruhebank für Prälat Beering

Zum Tode von Prälat Bernhard Beering

Durch die Gnade Gottes bin ich, was ich bin.
1. Kor. 15,10 (Primizspruch)

* 10. Januar 1923 + 23. Februar 2004

Nachruf der Gemeinde Bethen:

In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von

Prälat Bernhard Beering

Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 1996 hat er fast 30 Jahre lang in unserer Gemeinde als Pfarrer gewirkt und uns im Glauben begleitet.

Als Rektor am Wallfahrtsort Bethen war es sein stetiges Anliegen, den Wallfahrten neue Impulse zu geben und den Wallfahrtsort weiter zu entwickeln.

Sein unermüdlicher Einsatz und sein immer offenes Ohr für die Sorgen und Anliegen der Menschen machten ihn sowohl bei den Gemeindemitgliedern als auch bei den vielen Pilgern sehr beliebt.

Mit hohem Respekt und in tiefer Dankbarkeit werden wir unserem ehemaligen Pastor ein ehrendes Andenken bewahren.

Der Herr schenke ihm den ewigen Frieden.

Kath. Kirchengemeinde St.-Marien-Basilika Bethen

Pfarrgemeinderat und Kirchenausschuss, Basilika-Chor Bethen, Frauen-MC, Frauengruppe, Missionsarbeitskreis, Kath. Landjugend, Kinder- und Jugendschola, Messdiener, Senioren, Dorfverein, Schule und Kindergarten, Sportverein und Nachbarschaft.

Josef Kollhoff Josef Nieberding Bernhard Lübbe
Kirchenprovisor Pfarrer Pfarrgemeinderatsvorsitzender
Das Requiem für den Verstorbenen wurde am 28. Februar unter sehr großer Anteilnahme der Bevölkerung in der Marienbasilika Bethen gefeiert. Anschließend war die Beisetzung auf dem Friedhof Bethen.

Chormitglieder 1996

Untere Reihe:
Gaby Möller, Josefa Willenborg, Maria Hollitzner, Helene Koopmeiners, Theresia Thöle, Irma Haupt, Inge Vornhagen, Claudia Meyer-Schene
Mittlere Reihe:
Maria Lipski, Maria Tönnies, Marianne Klänelschen, Christine Heyer, Ursula Frye, Elisabeth Lüske, Margret Niemann, Hiltrud Götting, Anneliese Scharpekant, Paula Lunte, Monika Taphorn, Gaby Vornhagen, Brigitte Narberhaus, Gertrud Fredelake, Renate Nording, Beate Niehaus, Monika Lübbe-Klüsener, Gunda Luthmann
Obere Reihe:
Hans Koopmeiners, Josef Samson, Heinrich Narberhaus, Ludwig Frye, Gerd Scharpekant, Joseph Kollhoff, Aloys Niemann, Werner Bruns, Michael Möller.
Es fehlen auf dem Bild: Heinrich Möller, Ignatz Möller, Lisa Vorwerk, Lydia Braun

Chorkonzert 1997

Am 11. Januar 1997 fand ein Chorkonzert des Basilikachores statt. Unter der Leitung unserer Dirigentin Maria Lipski trug der Chor 10 Chorsätze vor. Begleitet wurde er am Klavier von Agnes Kläne-Menke. Erstmalig wirkte auch ein Blockflötenquartett, die „Beither Fleitenpiepen“, mit und begeisterte das Publikum mit 6 Musikbeiträgen. Der absolute Höhepunkt des Abends war eine irische Volksweise „Es klingt ein Lied“, mit einem Sologesang, den Heini Möller in hervorragender Weise vortrug und dafür langanhaltenden Applaus erhielt. Ebenfalls das amerikanische Weihnachtslied „Der kleine Trommelmann“. Der 13-jährige Christof Bruns zeigte dabei sein musikalisches Können auf der Trommel und erhielt ebenfalls viel Beifall. Auch das Volkslied „Dat noch in hundert Joahren die Beither Kark noch steiht“, das eigens einen auf Bethen bezogenen Text enthielt (Helene Koopmeiners), kam sehr gut an, so daß der Chor um eine Zugabe nicht herumkam. Es war ein Konzert, das sich sehen und hören lassen konnte.

Einen Wechsel in der Führungsspitze des Basilikachores gab es 1997, da Liedervater Gerd Scharpekant aus gesundheitlichen Gründen seinen Posten abgab, und Liedermutter Paula Lunte sich aus Zeitgründen für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung stellte. Zum neuen Liedervater wählten die Chormitglieder Ludwig Frye und erteilten Gaby Vornhagen das Votum als Liedermutter. Viel Lob und Anerkennung erhielten Gerd Scharpekant, der 9 Jahre Liedervater war, sowie Paula Lunte, die 16 Jahre hindurch als Liedermutter im Chor wirkte. Beide haben sich in besonderem Maße um den Chor verdient gemacht. Schriftführerin wurde Helene Koopmeiners, die ebenfalls die Chronik führt. Die Finanzen werden weiterhin von Heini Möller verwaltet. Zu Notenwartinnen wurden Anneliese Scharpekant und Brigitte Narberhaus gewählt. Dem Festausschuß gehören Christine Heyer, Gertrud Fredelake, Elisabeth Lüske, Hiltrud Götting und Michael Möller an.

Einführung Pfarrer Nieberding

Am 23. Februar 1997 war die Einführung unseres neuen Pastors Josef Nieberding. Um 15.00 Uhr fand ein Hochamt statt, wobei der Chor mitwirkte, ebenfalls beim anschließenden Empfang im Haus Maria Rast. Der Chor überreichte ein Geldgeschenk von 300,–DM für den Bau einer Kirche in Danzig. Nach fünfmonatiger Vakanzzeit hat der Wallfahrtsort Bethen einen neuen Seelsorger, der auch für Hoheging – Kellerhöhe – Bürgermoor zuständig ist.

Am 27. Februar 1998 vollendete Hermann Mayhaus, Ehrendirigent des Basilikachores, sein 70. Lebensjahr. Aus diesem Anlaß hat der Chor ihm ein Ständchen gebracht.

550 Jahre Wallfahrtsort Bethen

75 Jahre Kirchenchor

1998 begeht Bethen zwei besondere Jubiläen. Einmal die 550 Jahrfeier des Wallfahrtsortes und zum anderen das 75-jährige Bestehen des Kirchenchores.

Beides wurde am 28. Juni 1998 gefeiert.

Möge Gott stets seine schützende Hand über uns halten, damit der Wallfahrtsort sowie der Basilikachor noch lange erhalten bleiben.

Herausgeber: Basilika-Chor Bethen
Verantwortlich für
den Inhalt:
Helene Koopmeiners
Maria Lipski
Gestaltung: Maria Lipski
Helene Koopmeiners
Fiti Niemeyer
Texte: Helene Koopmeiners
Bilder: entnommen den Chroniken von:
Aloys Niemeyer
Hermann Mayhaus
Helene Koopmeiners
Internetgestaltung: Bernd Vornhagen