Im oldenburgischen Teil des Bistums Münster an der alten Hansestraße und heutigen Bundesstraße 213, der sog. „Vlämischen Straße“ liegt Bethen. Dieser Handelsweg kommt von Brügge und Antwerpen, führt über Nimwegen, Arnheim, Deventer Lingen und Cloppenburg an Bethen vorbei nach Bremen, Hamburg und Lübeck.

Entlang dieser Handelsstraßen finden wir seit dem frühen Mittelalter vor den Toren der Städte sog. Leprösen- oder Siechenhäuser. In ihnen wurden die von der Lepra oder dem Aussatz befallenen Menschen von den übrigen Stadtbewohnern abgesondert und fristeten hier ihr trauriges Dasein. Ein solches Siechenhaus wird im Jahre 1492 als „vor dat sykenhus to Bethen“ und 1516 „item den uthsettigen to Bethen“ erwähnt, doch es dürfte bereits vorher bestanden haben.

Zu diesen Siechenhäusern gehörten meistens kleine Kapellen oder Bildstöcke. Um einer Ansteckungsgefahr vorzubeugen, hatte die Kirche 1179 die Teilnahme von Aussätzigen an Pfarrgottesdiensten verboten und die Errichtung besonderer Gotteshäuser (Kapellen) in der Nähe der Siechenhäuser sowie die Anlage eigener Friedhöfe angeordnet. So darf der Ursprung der Bether Kapelle im Zusammenhang mit dem Bether Leprosenhaus gesehen werden.
Eine Urkunde vom 3. Juli 1448 erwähnt erstmals eine Bether Wallfahrt. Hiernach mußte der Osnabrücker Weihbischof Johann Bestimmungen erlassen, die die Verteilung der Opfergaben regelten, da sich die „Ratsmannen der Kapelle zu Bethen“ und Kirchherr zu Krapendorf (Cloppenburg) nicht einigen konnten.

Bethen um 1920, rechts die jetzige B213

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